K Kanton Gnadenflur

Кантон Гнаденфлюр - сейчас Федоровский район

David Worm - Форум

[ Новые сообщения · Участники · Правила форума · Поиск · RSS ]
  • Страница 1 из 1
  • 1
Форум » Гнаденфлюрский кантон » Литература о Гнаденфлюрском кантоне » David Worm (Поездка Гнаденфлюрцев за быком)
David Worm
gnadenflurДата: Пятница, 26.12.2008, 21:07 | Сообщение # 1
Admin
Группа: Администраторы
Сообщений: 2339
Статус: Offline
David Worm

WAS DER OBERVORSTEHER VERSCHWIEG

Das trug sich noch bei der Zarenregierung zu, wenn ich nicht irre, im Jahre 1912. In den deutschen Dörfern gab es sehr wenig Leute, die Russisch verstanden.Da hieß es auf einmal,' man wolle in dem nahegelegenen russischen Dorf Woskressenka einen Zuchtbullen für die Gemeinde ankaufen. Lange zerbrach man sich vergeblich den Kopf darüber, wen man nach Woskressenka schicken könnte. Endlich wurde eine Gemeindeversammlung zu diesem Zweck einberufen. Wer wird den Bullen ankaufen? fragte man sich. Da schlug jemand den Obervorsteher Iwan Petrowitsch vor, den reichsten Bauern in unserem Dorf.Der Obervorsteher fühlte sich sehr geschmeichelt.„Wamr mir so e Ehr ohtut", dachte er für sich, „demnoch hot mr mich gern." Doch diese Sache hatte ihren Haken...„Dr Owrvorsteher", wurde da eine Stimme laut, „no,des is jou n kluger Mann, awr der war doch net im Soldatedienst und vrsteht net Rusch."Da erhob sich der Obervorsteher würdevoll und sagte:„Liebe Gemeindemitglieder, ich sin schun 12 Johr Owrvorstehex un hun schun oft mitm Semski-Natschalnik viel Frage vrhandelt; die wu Gott und Kaiser ohginge. Un des ging doch alles uf rusch."Gewiß, Iwan Petrowitsch verschwieg allerdings, dass bei diesem Unterhaltungen ihm der Kreissehreiber als Übersetzer diente. Das sollte ihm aber teuer zu stehen kommen.Selbstverständlich stimmte die Versammlung für den Obervorsteher.. Wie denn auch sonst! Der Mann hatte mit so hohen Herrschaften gesprochen. Es wäre doch eine Schande gewesen für ihn, hätte man seine Kandidatur abgetan.

Am nächsten Tag — die Junisonne meinte es so gut —machte sich Iwan Petrowitsch auf den Weg nach Woskressenka, als Begleiter nahm er sich den alten Vetter Hans-peter mit, der außer den Wörtern „da" und „net" nichts.Russisch verstand.Am Nachmittag kamen sie im Dorf an.„Mr misse nächtige hier", sagte Iwan Petrowitsch zu Vetter Hanspeter.„Gewiß doch misse mr", stimmte dieser zu. „Bis mr n Ochs gekaaft hun, ises Nacht."Übernachten —jawohl! Aber auf welche Weise werden es die beiden den Leuten hier zu verstehen geben, dass sie ein Nachtquartier brauchen. Das war aber ein Problem;Da war guter Rat teuer. In der Mitte des Dorfes hielten sie vor einem großen Bauernhaus ihr Pferd an. Der Haus-wirt saß auf der Torbank und rauchte. Iwan Petrowitsch stieg vom Wagen ab und sagte:„Sdrast je, Kasain! Skoro notsch..."„Sdrastje, sdrastje", sagte der Hauswirt. „Otkuda putj dershite?"„Was saatr?" fragte Iwan Petrowitschseinen Begleiter.„Der meent, wann's uns gfalle tat, solle mr neifahre in sei Hof."„No, dann macht's Tor uf, Vetter Hanspeter", rief Iwan Petrowitsch freudig. „Mr hun mehr Glück wie Vrstand."Der Hauswirt schüttelte den Kopf: „Eijejei!"Iwan Petrowitsch nickte zufrieden: „Hättrsch vrstanne,Vetter Hanspeter? Mr solle unserem Gaul Hei 'vorlege."Als sie ihr Pferd im Stall untergebracht hatten, nahmen sie ihren Eßsack und traten in die Küche, wo die Hausfrau hantierte. Iwan'Petrowitsch sah den Samowar auf den Tisch stehen und wandte sich an die Hausfrau:„Kuschai, schai nado, heit ises heeß." Dabei klopfte er einige Male auf den Samowar.Die Frau nickte den beiden Männern freundlich zu und goß ihnen Tee ein.So, ein schwieriges Problem war gelößt. Iwan Petrowitsch kratzte sich lange hinterm Ohr.„Wie brenge mrsch awr jetzt an Tag, daß mr n Ochs kaafe wolle?" fragte er Vetter Hanspeter.„Do reecht mei bisje Vrstand net drzu, Iwan Petrowitsch."„Hall!" rief Iwan Petrowitsch plötzlich und sprang auf.„Ich hun's! Ich hun's gfunne!"Er faßte den Hauswirt beim Arm und sagte:„Paschol, naus, na Äschekippel!"Als er dann mit dem Hauswirt auf dem Aschenhaufen stand, beugte er sich tief vorüber, so daß er auf allen vieren zu stehen kam, schnickte ein paarmal mit dem Kopf kräftig, brummte wie ein Ochs und scharrte mit dem hinteren Gliedmaßen die Asche von sich, daß es nur so staubte...Der Hauswirt kugelte sich vor Lachen.„Jest, jest u menja byk", sagte er und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Siesaj, Iwan Petrowitsch!"Vetter Hanspeter sperrte Maul und Nase auf.Iwan Petrowitsch richtete sich auf. „Daß mr n Ochs kaafe wolle, vrsteht der Mann", sagte er. „Awr mr misse n doch klarmache, daßes n gcmeene Ochs sei muß, war dodrvor gibt's im Ruschige noch kee Wort, do muß ich nochmo'l ufn Aschenkippel krawwele und klarmache,was n gmeener Ochs is."Er betrat den Aschenhaufen und machte sprunghafteKörperbewegungen...Und wieder kriegelte sich der Hauswirt vor Lachen.Endlich nahm er Iwan Petrowitsch bei der Hand un führte ihn zum Nachbarn, der einen Zuchtbullen zu- ver-kaufen hatte.Auf dem Rückweg hob Iwan Petrowitsch den Zeigefinger und sagte zu Vetter Hanspeter:„Paß uf, daßte mr nix vrzählst, wie mr den Ochs gkaaft nun!"„Gott bewahre!"Aber schon am nächsten Tag pfiffen es die Spatzen von allen Dächern, und unser ganzes Dorf lachte, daß die Wände wackelten. Der Obervorsteher aber hatte sich für längere Zeit in seine vier Wände verkrochen. Zum Ochsenkauf fuhr er nicht mehr.

 
Форум » Гнаденфлюрский кантон » Литература о Гнаденфлюрском кантоне » David Worm (Поездка Гнаденфлюрцев за быком)
  • Страница 1 из 1
  • 1
Поиск:

Конструктор сайтов - uCoz

Для добавления необходима авторизация