Deutsche Siedlungen in Russland Als PDF Buch nach Alphabet
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Einleitung Das Ortslexikon der russlanddeutschen Kolonien und Siedlungen ist ein Versuch, die Lücke eines ortsbezogenen Nachschlagewerkes zu den Kolonien und Siedlungen der Russlanddeutschen zu schließen.Ein solches Vorhaben steht, wie bisher veröffentlichte und geplante Ortslexika zeigen, vor nicht geringen Schwierigkeiten. Zu den dabei allgemein vorhandenem Problem, möglichst vergleichbare aussagekräftige Daten zu den jeweiligen Orten zu erhalten, kommt bei einem Ortslexikon der Kolonien und Siedlungen der Deutschen in Russland das Problem der mehrsprachigen Benennung und einer anderen, der kyrillischen Schrift. Damit hängen Fragen einer adäquaten Übertragung in die lateinische Schrift und der notwendigen Angleichung an das deutsches Alphabet zusammen. In Interesse der Verständlichkeit für die Mehrheit der zukünftigen Nutzer, also vor allem der Russlanddeutschen selbst, wurde auf den Gebrauch der wissenschaftlichen Transkription (Umschrift) verzichtet und die in deutschsprachigen Veröffentlichungen genutzte allgemeine Umschrift (z. B. Saporoshje statt Saporoš’e) verwandt. Das vorliegende Lexikon konnte nicht voraussetzungslos geschaffen werden. Ihm ging eine langjährige Sammeltätigkeit einer Vielzahl von Institutionen und Einzelpersonen voraus. Leider war es den
Vorläufern, insbesondere dem Verein für das Deutschtum im Ausland, den entsprechenden russlanddeutschen
Organisationen (etwa der Sammlung Leibbrandt) und auch den Vorarbeiten Dr. Karl Stumpps nach 1945 trotz umfangreicher Sammel- und Publikationstätigkeit nicht möglich, ein solches offensichtlich mehrfach geplantes Ortslexikon zu veröffentlichen. Die Veröffentlichungen, insbesondere die Ortslisten, die Dr. Karl Stumpp in den Heimatbüchern der Deutschen aus Russland herausgegeben hat, bildeten eine unverzichtbare Grundlage für die mit den heutigen Hilfsmittels als elektronische Datenbank angelegten Sammlungen für das Ortslexikon. Archivstudien waren nur in sehr beschränktem Umfang möglich. Nach der Öffnung der russischen und anderen Archive konnte vermehrt auch auf russischsprachige Veröffentlichungen aus der Zeit nach 1990 zurückgegriffen werden. Teilweise, so für das Archiv des Staatlichen Komitees für Statistik Russlands mit den Volkszählungsunterlagen von 1937 und 1939, ist der Zugang auch jetzt noch nicht möglich (siehe Kabuzan, V. M.: Deutsche in der UdSSR 1920 – 1989, in: Berliner Jahrbuch für osteuropäische Geschichte 1997, S. 178). Es wurde versucht, zumindest alle zugänglichen gedruckten Veröffentlichungen mit ortsbezogenen Daten auszuwerten. Dabei wurde auch auf bisherige Zusammenstellungen zurückgegriffen, wie den von Karl Stumpp in den Heimatbüchern der Deutschen aus Russland (siehe Quellen- und Literaturverzeichnis)veröffentlichten Tabellen und Aufstellungen. Um möglichst zeitgleiche Angaben zu den einzelnen Kolonien und Siedlungen zu erhalten, wurden die erreichbaren „Spiski naselennych mest/punktov“ (Verzeichnisse der bewohnten Orte) zu den einzelnen Verwaltungseinheiten herangezogen.Diese Verzeichnisse wurden seit dem 19. Jahrhundert bis etwa 1930 für die verschiedenen Gouvernementsoder anderen Gebietseinheiten auf der Grundlage unterschiedlicher Erhebungen (Steuererhebungen,Volkszählungen 1897, 1926) veröffentlicht. Dabei konnten allerdings nur solche Daten
ausgewertet werden, die bis zur Kolonie bzw. dem Dorf herunterreichen und eindeutige Hinweise aufdie deutsche Nationalität der Einwohner zulassen (entweder über Angaben zur Religionszugehörigkeit oder der Nationalität). Die bisher veröffentlichten Einwohnerzahlen, Angaben zu den Landmengen, Wanderungszahlen unterscheiden sich zum Teil erheblich
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